Nach zwei Monaten Kuraufenthalt im schönen Weinviertel ist Monsieur Mazda wieder zuhause. Jetzt geht das Kennenlernen in die heiße Phase – kurz vor der Winterpause.
Stammleser wissen, warum Monsieur Mazda so heißt, wie er heißt. Und in meinem ersten Artikel zu dem Zufalls-Spontankauf stand auch noch folgendes:
Das Ding braucht Papiere, schließlich will ich heuer noch fahren. Nicht nur mit Werkstatt-Kennzeichen, sondern mit meinen eigenen Taferln. Ich halt euch auf dem Laufenden, wie sich das entwickelt und welche Stolpersteine da noch auf mich zukommen werden.
Tja, Papiere. Klingt easy. Aber so einfach ist das gar nicht. Erst muss das Ding in Sachen Zustand piccobello sein. Die Einzelgenehmigung bei der Landesprüfstelle, um ein importiertes KFZ bei uns anmelden zu können, ist kein Spaziergang. Deutlich strenger als ein normales Pickerl. Und zu allem Übel auch noch mit langer Wartezeit verbunden. Aber bevor es soweit ist, muss das Ding durchgeschraubt werden. Denn die französisch-belgische Auffassung eines „einwandfreien Zustands“ deckt sich nicht so ganz mit unseren Standards.
Wo wäre ein über 40 Jahre alter Mazda besser aufgehoben als beim Szene-Insider und Mazda-Guru Rupert Mandl? Abfahrt nach Zistersdorf!

Monsieur Mazda hat in Österreich schon deutlich mehr Kilometer auf Anhängern und Schleppis zurückgelegt als auf eigener Achse. Macht aber nichts, er wird ja deutlich besser wieder heimkommen. Aber natürlich kommt es davor einmal anders und meistens auch schlimmer als man denkt. So wird aus einer vermeintlich schnellen Nummer („Die Vorderachs-Gummis, neue Reifen und ab!“) eine Teilrestaurierung der Technik. Vom neuen Auspuff über Kupplungszylinder, Lichtmaschine und Bremse bis zu den Stoßdämpfern ist fast alles reparaturbedürftig. Doch nur mit simplem Teiletauschen ist es bei solchen speziellen Gefährten nicht getan. Bei Mazda Schweinberger werden Teile aufwendig aufgetrieben, teilweise angefertigt, umgebaut und angepasst, dass es eine Freude ist. Echtes Mechaniker-Handwerk mit Detektiv-Attitüde. Das wissen offenbar auch andere Oldtimer-Besitzer zu schätzen:

Und so kehrt er, nach weiteren Schwierigkeiten mit Technik und Bürokratie, ziemlich genau zwei Monate nach seinem Kurantritt wieder in die neue Heimat zurück. Anmeldefertig und durchrepariert. Nach wie vor patiniert, aber immer noch ungeschweißt und in sensationellem Zustand für ein 43 Jahre altes Alltagsauto. Da kann so manch Neider ruhig versuchen, ihn schlechter zu reden als er ist.


Und jetzt? Natürlich hab´ ich ihn gleich tags darauf angemeldet und bin zur ersten Kennenlern-Runde gestartet. Unspektakulär entlang der Mur, von Leoben bis Frohnleiten. Und ja, er fährt ganz gut. So ganz sicher sind wir beide uns noch nicht, ob wir uns verstehen. Aber das wird schon werden. Schließlich sind wir auch fast ein halbes Jahr nach Kauf immer noch in der Kennenlern-Phase. Aber die ersten 80 Kilometer haben wir gemeinsam zurückgelegt. Aus Nervosität und übermäßiger Konzentration auf nicht vorhandene Störgeräusche oder etwaige Probleme war noch keine Zeit für Fotos aus den Flitterwochen. Aber vielleicht wird das ja noch was, heuer.
Mein Ziel für diese Saison – ihn mit eigenen Kennzeichen legal auf der Straße zu fahren – ist erreicht. Was ohne Rupert Mandl und sein Team von Mazda Schweinberger in Zistersdort aber niemals möglich gewesen wäre. Noch einmal ein großes DANKE!
Lukas
4 Kommentare zu „Monsieur Mazda ist zurück“