Der große Auftritt mit dem Prairie

Wer auf Oldtimer-Treffen etwas erleben will, braucht kein rotes 911er Cabrio. Ein Nissan Prairie M10 reicht da völlig. Ich sprech aus Erfahrung.

Aufmerksamkeit von Passanten bin ich nicht gewöhnt. Meine Autos waren immer unscheinbar, unauffällig und nie der Grund für kollektive Extase. Den großen Auftritt hatten andere. Das war und ist ganz in meinem Sinn. Und dann kam der Prairie und sein erstes Erscheinen bei einem Treffen für Old- und Youngtimer aller Art.

Die Tuning-Fraktion steht ratlos davor und rätselt, was das ist und ob es das bei uns überhaupt gegeben hat. Mainstream-Autofreaks nicken anerkennend ob der Tatsache, dass es ihn nach 36 Jahren Alltagseinsatz überhaupt noch gibt. Aber es weiß kaum jemand etwas über das skurrile Ding. Daher mein Einfall, Führungen anzubieten und so seine Party-Tricks und klugen Detaillösungen herzuzeigen. Denn der Prairie ist ein stiller Held, den man kennen lernen muss, um zu erkennen, wie genial er ist.

Und diese Führungen verfehlen ihre Wirkung nicht. Beim Öffnen aller vier Türen klappen die Münder auf. Beim Tankstutzen-Schutzmechanismus gehen die Mundwinkel nach oben. Bei der Demonstration der riesigen Hecköffnung und des sensationellen Platzangebots auf bescheidenen 4,09 Metern werden die Augen groß. Und beim Blick in den Motorraum auf den aufgedoppelten Sunny-Vorderwagen haben wir sie auf unserer Seite, der Prairie und Ich.

Bei manchen Treffen bin ich gar nicht dazu gekommen, mir die anderen Fahrzeuge ausgiebig anzusehen. Warum? Weil ständig jemand um den Prairie geschlichen ist und wissen wollte, was ihn so besonders macht. Warum man ihn sich als Oldtimer in die Garage stellt und weshalb man damit auf Treffen fährt. Und wenn die spontane Führung dann losgeht, wissen sie es.

Guten Tag, ich würde mit Ihnen gerne über den Prairie sprechen…

Aber nicht nur auf Treffen sorgt das hässliche Entlein für vorsichtiges Interesse. Auch bei Tankstopps, auf Baumarkt-Parkplätzen und vor Gesundheitszentren wurde ich schon auf den Prairie angesprochen. Er fällt auf und er macht neugierig.

Nach zwei Jahren mit dem M10, drei Exemplaren in meinem Besitz und zweieinhalb ausgeschlachteten Fahrzeugen kenne ich das Ding, seine Varianten und die Modellgeschichte in Österreich schon ganz gut. Vielleicht so gut wie kaum jemand. Daher mein Entschluss -> Ich möchte mein Wissen über den Prairie sammeln und anderen Prairie-Interessierten zugänglich machen. Nicht nur bei Führungen auf Autotreffen. Bald kann man sich mein Prairie-Wissen auch ins Bücherregal stellen.

Lukas

Veröffentlicht von Lukas

Mit Herz und Hirn - immer hinterm Lenkrad und am Puls der Straße.

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