Das Wetter passt, der Mai steht vor der Tür und in einem halben Jahr ist´s schon wieder Zeit, die alten Kisten einzuwintern. Gruseliger Gedanke. Nichts wie los zum ersten Treffen in der Region.
Im Mürztal geht da natürlich nichts ohne Wurm, und so ist der Oldtimer-Auftakt in Kapfenberg quasi der Frühlings-Ableger des legendären Wurmerl-Treffens, das Ende August über die Bühne geht. In jeder Hinsicht, Und das ist ein Segen genauso wie ein Fluch.
Wer auf Lederhosen-Folklore steht und gern schon um 9 Uhr Vormittags mit einer Flasche Bier über Puch-Mopeds diskutiert, während im Hintergrund „… vom Neger bis zum Eskimo, san heit olle Stoanis do…“ dudelt, fühlt sich sicher sehr geborgen. Wenn mir aber an der Einfahrt zum Gelände der Ordner mit „Dea ged scho ois Oidtaima durch?“ nur widerwillig den Weg frei macht, hält sich meine Vorfreude in Grenzen. Und so überlasse ich den Opeln, Käfern und Puch-Moperln die erste Reihe und stell mich brav nach hinten ins Abseits.

Das Areal wird aber zügig voller, mein Standplatz in der letzten Reihe schnell zu einem Platzerl inmitten der Oldtimer-Meute. Doch mit zunehmender Zahl an Teilnehmern lockert sich auch der harte Zeltfest-Kern deutlich auf. Und so wird es nach anfänglichen Startschwierigkeiten doch noch ein nettes Treffen mit interessanten Bekanntschaften und spannenden Fahrzeugen.










Besonders gefreut hat mich natürlich, dass mein 85er Prairie wie immer für großes Interesse gesorgt hat. Zwei ehemalige Nissan-Mechaniker haben sich sehr gefreut, nach langer Zeit wieder einen Prairie zu sehen. Siehe Foto unten. Zahlreichen Teilnehmern und Besuchern durfte ich die Partytricks des skurrilen Van-Pioniers zeigen und im Endeffekt war der Prairie eines der meistdiskutierten und meistbestaunten Fahrzeuge am Platz.

Im Endeffekt liegt es in unserer Hand, auch solche konservativen Treffen in die Neuzeit zu führen. Daheim bleiben richtet nichts aus. Also schnappt eure Japaner und kreuzt dort auf. Verwirrt die klassische Wurmerl-Kundschaft, zeigt ihnen dass nicht nur Pucherl und Käfer „richtige Oidtaima“ sind.
Auf eine schöne Saison 2022. Jetzt aber wirklich.
Lukas