MotionExpo Graz 2024 – Ein Fest für das Auto

Es ist wieder MotionExpo in Graz. Die Messe für Auto, Bike und Mobilität. Mittlerweile Startschuss für das heimische Autojahr und größte Automesse Österreichs, seit es die Vienna Autoshow nicht mehr gibt.

Wir leben in einer Zeit, in der uns eine Minderheit an Autogegnern weismachen will, dass ihre Meinung überaus weit verbreitet sei. Rückenwind bekommen sie dabei von einem Großteil der Medien. Wer woke sein will, rückt das Auto in ein schlechtes Licht. „Und was fährst du?“ Und dann ist Automesse in Graz. Wer eines der drei große Parkareale ansteuert – mit dem Auto natürlich – stellt schnell fest, dass schon um 10 Uhr vormittags alle Parkplätze besetzt sind. Uff. Na gut, dann muss halt ein Gassl herhalten. Nach dem Fußweg zur Kasse das nächste Uff…

Ewig lange Schlangen an allen Kassen. Eigentlich eh schön, wenn das Interesse am Auto entgegen anderslautender Unkenrufe doch ungebrochen zu sein scheint. Und drinnen, in den Messehallen?

Junge und alte Frauen und Männer, Teenager und Kinder, alle mit seligem Lächeln im Gesicht. Der eine interessiert sich für das neueste chinesische Elektro-SUV, der andere sabbert vorm Tuning-Golf und der nächste schmachtet einen der zahlreichen Oldtimer an. Fotos werden gemacht, Türverkleidungen gestreichelt und Auspuffanlagen diskutiert. Alle eint eines – Die Leidenschaft zum Automobil.

Immer wieder beeindruckend – Die Tuning-Sektion. Mit Luftfahrwerken abgelegte Karossen, meist mit sündteuren Felgen, die aber zur Hälfte im Radhaus verschwinden. Was mir dabei auffällt: Leider lässt so mancher Tuner die Liebe zum Detail vermissen. Die Schrauben der mehrteiligen Felgen sind vergoldet, aber das Holz im Innenraum ist gerissen. Luftfahrwerke mit spektakulären Tanks im Kofferraum, aber nicht sauber sitzende Zierleisten. Fette Auspuffanlagen, aber gebrochene Kühlergrill-Einsätze. Das geht besser.

Auch in der Neuwagen-Halle, oftmals als „Elektroschrott“ oder „alle neuen Autos sind doof“ verpönt, ist kein nachlassendes Interesse festzustellen. Alle Neuerscheinungen werden belagert, es wird mit Verkäufern diskutiert und so mancher Probefahrttermin für die kommende Woche vereinbart.

Und sonst so? Die Sonderschauen der Einsatzkräfte ziehen nicht nur Kinder magisch in ihren Bann, auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten. Taucher der Wasserrettung, Höhenretter der Feuerwehr, Militärpolizisten und Sanitäter freuen sich über Anerkennung und Aufmerksamkeit.

Nur in der kleinen Halle C, neben E-Bikes auch mit Ständen des Joanneum Research (selbstfahrende Autos), der TU Graz oder der Virtual Vehicle Research GmbH bestückt, kommt einfach keine Stimmung auf. Selbst mein 8 Jahre alter Begleiter stellt schnell fest „Das moderne Zeugs ist fad, die Halle mit den Oldtimern ist viel cooler.“ Also doch alles richtig gemacht!

Und so klingt der Messetag mit einer spannenden Podiumsdiskussion zum Thema „Oldtimer als Investment“ aus. Es zeigt sich – Das Interesse am Auto als Lustobjekt und Faszinosum ist keinerfalls erloschen. Auch wenn man uns das so suggerieren möchte.

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Danke, aber – Nein Danke!

Veröffentlicht von Lukas

Mit Herz und Hirn - immer hinterm Lenkrad und am Puls der Straße.

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