Wenn es um japanische Old- und Youngtimer geht, führt hierzulande an der Japan-Oldies-IG kein Weg mehr vorbei. Doch wie kam es eigentlich dazu und was hab ich damit zu schaffen?
Die Geschichte der heimischen Japan-Oldies-Bewegung beginnt im Sommer 2005, als Rainer Adam bei Ebay einen Daihatsu Charade ersteigert. Um ganze 303€. Als wäre das nicht schon ungewöhnlich genug, entscheidet er sich auch noch, das verbeulte, verrostete und verhagelte Kisterl zu restaurieren. Von Grund auf und mit Hingabe. Und weil Rainer nichts nur so halb macht, erstellt er auch gleich eine Homepage zum Charade und gründet gemeinsam mit Andreas Pischel ein Forum für alte Japaner. Japan-Oldies.at war geboren.

Auch damals war ich schon als Forumsmitglied aktiv mit von der Partie. Zumindest virtuell. Beim ersten öffentlichen Auftritt von Japan-Oldies.at auf der Oldtimermesse in Tulln 2008 fanden sich andere Mitstreiter und so standen zumindest drei alte Japsineser stolz unter all den etablierten Klassikern. Eine Toyota Celica RA61, ein Datsun 240Z und besagter Daihatsu Charade.

Im Forum gings recht lustig zu, langsam fanden sich dort die mir heute persönlich bekannten Gesichter und Szene-Größen ein, um sich den Kopf über japanische Old- und Youngtimer zu zerbrechen. Und dann wurde Facebook in Österreich so richtig populär. Das Ende der meisten Internet-Foren war besiegelt, die Japan-Oldies.at-Facebookgruppe geboren.

Auch die Popularität von Rainer Adam und seiner Charade-Restaurierung stieg deutlich. Resto-Story im Youngtimer-Magazin, Porträt in der AutoBild Klassik und einige Erwähnungen auf einschlägigen Seiten im Netz folgten.

Auch mein Engagement für die Szene wurde immer stärker, noch einmal angeschoben durch meinen Umzug nach Wien 2010. Dort bekam ich die Gelegenheit, zahlreiche Mitstreiter endlich persönlich kennen zu lernen und mich auf Treffen besser zu vernetzen. 2014 dann der nächste große Schritt zur Steigerung der Popularität von Japan-Oldies.at: Die Sonderklasse für japanische Old- und Youngtimer beim 29. Seiberer Bergpreis. Natürlich war auch ich, mittlerweile zum Co-Administrator der Gruppe aufgestiegen, wieder mit dabei. Diesmal mit meinem Subaru Leone Turismo.

Vier Jahre später der nächste Meilenstein der Gleichgesinnten-Truppe: Ein Stand bei der Oldtimermesse in Tulln 2018. Nach hitziger Diskussion und zahlreichen unterschiedlichen Meinungen stand nicht nur der Plan, sondern auch sechs alte Japaner in Halle 4:
Der Zuspruch war groß, das Interesse zahlreicher Besucher durchaus vorhanden und natürlich fehlten auch die üblichen Reiskocher-Sprüche nicht. Aber das schweißt nur noch mehr zusammen. Leider wurde es dann relativ bald still um unseren Gründer Rainer Adam. Private Probleme sorgten für seinen fast vollständigen Rückzug aus der Szene. Und so keimten Überlegungen auf, ob es nicht sinnvoll wäre, das Ruder von Japan-Oldies.at an jemanden zu übergeben, der sich engagiert möchte, der die Szene kennt und der mit Haut und Haaren im Thema steckt.
Und so darf ich euch mitteilen, dass ich seit Ende September 2020 den Vorsitz der gesamten Japan-Oldies.at-Bewegung inne habe. Ich werde mir große Mühe geben, die Geschicke von Japan-Oldies.at nach bestem Wissen und Gewissen zu führen und die Szene zu bereichern. Es liegen schon einige Pläne für künftige Japan-Oldies-Projekte in der Schublade.
Bleibt neugierig, das wird gut!
Lukas