Bluebird 910 – Moriturus te salutat!

Nein, bei Cäsar klingt das ganz bewusst anders. Hier geht es um den Totgeweihten (Singular), der noch einmal einen letzten Gruß abgeben möchte, bevor er endgültig abtreten muss.

Der Datsun Bluebird 910 ist ein Mauerblümchen, trotz seines gefälligen, klassischen Designs und seines Hinterradantriebs. Die Lobby fehlt, es haben kaum welche überlebt und eine Szene gibt´s dafür hierzulande erst recht nicht. Doch wenn einmal einer auftaucht, lohnt es sich, ihn anzuschauen. Könnte ja was sein. Wenn er aber schon in Kommunalorange gesprayt wurde… Man wird sehen, was sich da verbirgt.

Laut Infos vom Verkäufer kaum Rost, Pickerl neu und fahren soll er auch noch einwandfrei. Wenn das Ding wirklich nur eine schirche Lackierung bekommen hat, sonst aber gut ist, ist er eine Überlegung wert. Wie viele 1.8 SSS Hardtop-Coupes haben überlebt?

Nach der Besichtigung in einer schwindlich-zwielichtigen Schrauberhöhle im Dunstkreis von Wiener Neustadt ist klar – Er zählt nicht mehr zu den Überlebenden. Rostmäßig scheintot, das neu gemachte Pickerl ist einer Marienerscheinung gleichzusetzen. Das leuchtende Batterie-Warnlamperl und der Racing-Sitz sind da die geringsten Probleme. Aber diese „Lackierung“… Orange aus der Spraydose – auf Chrom, Dichtungen, überall.

Dass der Verkäufer auch noch Lackierer und Mechaniker ist, überrascht da umso mehr. Seine Ehrlichkeit, das Ding erst vor 2 Monaten für einen kleinen vierstelligen Betrag geschossen zu haben, weil er einfach nur einen billigen Hecktriebler für den Winter gesucht hat, auch. Jetzt fährt er wieder BMW und überlegt sich, den Bluebird SSS „in der Szene“ zu verkaufen. Der wird sich anschauen…

Lukas

Veröffentlicht von Lukas

Mit Herz und Hirn - immer hinterm Lenkrad und am Puls der Straße.

Hinterlasse einen Kommentar