Autospechteln – Die Grazer Anfänge

Ich bin ein Spätzünder. Auch beim Autospechteln. Angefangen hab ich erst 2007. Noch vor den Fotohandys und bevor Blogs und Facebook unser Leben auf den Kopf gestellt haben. Ich nehm euch mit zu den Anfängen meiner Leidenschaft.

Meine erste Digital-Kamera hab ich mir 2007 besorgt, vorher war mir Fotografieren nicht wichtig. Immer nur 24 Bilder, ewig aufs Entwickeln warten und die Hälfte ist dann nichts geworden. Öd, irgendwie. Aber mit der ersten Digicam haben sich mir neue Welten erschlossen. Auch bin ich schon immer gerne ziellos durch die Straßen spaziert. Was könnte mich hinter der nächsten Ecke erwarten? Und wenn ich schon dabei bin, könnte ich spannende Sichtungen ja für mein Privatarchiv festhalten…

Das war vor 16 Jahren, was in etwa der durchschnittlichen Lebensdauer eines PKWs in Österreich entspricht. Im Gegensatz zu heute, wo die sehenswerten Besonderheiten kaum noch einfach so neben der Straße parken, war damals auch in Graz automobiltechnisch noch mehr los.

Nein, das ist kein Alltagsklassiker-Treffen, sondern ein Teil des damals noch üblichen Straßenbildes. Vieles mit schwarzer Nummer, auch noch viele Chromstangen im Grazer Alltag. Zu Beginn hab ich mich noch auf die wirklich alten Autos konzentriert, hab damals sicherlich vieles liegen lassen. Mit den Monaten wurde mir dann aber zunehmend bewusst, dass auch jüngere Kisten durchaus spannend sind und so wurde die Ausbeute mit jedem Spaziergang größer:

Wenn ich mir diese Fotos heute anschaue, entdecke ich immer wieder Autos im Hintergrund, die ich mittlerweile auch fotografieren würde. Die man damals aber einfach nicht weiter beachtet hat. Etwa den Golf 2 vor dem Toyota Tercel. In den folgenden Jahren wurden meine Kameras immer besser, meine Streifzüge gezielter. Irgendwann weiß man, wo man suchen muss, welche Ecken ergiebig sind und welche weniger. Auch die Technik, aus der Hüfte zu fotografieren, um möglichst unauffällig zu sein, wurde besser.

Was auch auffällt – Wie viele wirklich alte Autos damals noch im Alltag verwendet wurden. Auch im Winter im salzigen Schneematsch. Und das war nicht in den frühen 90ern, sondern zwischen 2007 und 2010! Würde man heute nicht mehr machen. Wobei wir das in 10 oder 15 Jahren vielleicht auch über Autos der frühen 2000er sagen werden, die heute ohne Gewissensbisse niedergeritten werden.

Im Jahr 2010 kam dann der nächste große Schnitt in meinem Leben – Die Übersiedelung von Graz nach Wien. Gefühlt ging es da auch mit dem Autospechteln erst so richtig los. Aber das ist eine andere Geschichte.

Lukas

P.S.: Natürlich handelt es sich bei den hier gezeigten Beispielbildern nur um einen kleinen Bruchteil meines Grazer Autospechtel-Archivs. Bei Interesse eurerseits könnte man diese Kiste ja durchaus gelegentlich öffnen und reinschauen.

Veröffentlicht von Lukas

Mit Herz und Hirn - immer hinterm Lenkrad und am Puls der Straße.

2 Kommentare zu „Autospechteln – Die Grazer Anfänge

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