Erinnerungen an einem Wintertag – Fremdfahrzeuge

Grau ist es. Hochnebel, salzig-dreckige Straßen, blasse Gesichter, „Driving home for Christmas“ im Ohr. Spannende Autos sind eingewintert, das Straßenbild trostlos wie noch nie. Alles ziemlich oasch. Da bleibt nur, uns an schöne Momente mit interessanten Autos zu erinnern, bis das Leben wieder losgeht.

Wenn ich Allrad-Limousine höre, denk ich an den Leone. Und dann kommt der… Ein früher 83er Audi 80 quattro eines Freundes verzaubert mich sehr schnell und nachhaltig. Mit seinem grandiosen Sound aus fünf Zylindern. Mit einem sensationellen Fahrwerk. Und einem Griplevel, das nicht nur damals seinesgleichen erfolglos gesucht haben muss. Dass der Innenraum windig-flimsig ist, fast nur aus hauchdünnem Hartplastik besteht und die Rückleuchten auch von einem Wartburg sein könnten – bei dem Sound völlig egal.

Die Höhenstraßen-Klassik in Wien-Döbling im Sommer 2011. MG A TwinCams neben 107er SLs, Alfa-Romeo Giulias und Triumph TR3/4/5/6 rittern mit 911ern aller Couleur um den Titel der prestigeträchtigen Veranstaltung. Und plötzlich kommt er ums Eck. Das seltenste Auto am Platz. Unwiederbringlich, egal wie viel Geld man auf den Tisch legt. Ein… KIA Shuma der ersten Serie. Ihr könnt euch vorstellen, wie ich ausgeflippt bin. Ich hab ihn grad noch erwischt. Das war knapp…

So gleich und doch so unterschiedlich. Gott sei Dank… Ihr seht einen Connaisseur und begeisterten Sammler hochklassiger und sehr exklusiver Automobile. Und daneben steht noch jemand neben einem zweiten 929L. Mit einer der beiden Personen bin ich befreundet. Und eine der beiden Personen auf dem Bild hat im Zuge dieses spontanen Treffens dann Dinge wie „Eigantli wuit i nia an Japana. Oupü san ma liawa!“ von sich gegeben und seinen 929L mit völlig überalteten Reifen bei Schlechtwetter zerstört. Um seinem mittelprächtigen „Oupü“ den Regen zu ersparen. Kein weiteres Kommentar meinerseits!

Einer der spannendsten Roadtrips meines Lebens – Mit zwei brandneuen Dodge RAM 1500 von Bremerhaven nach Lauterach. Abfahrt um 13 Uhr in Deutschlands Norden, bis spätestens 23:30 mussten wir unser Hotel bei Bregenz erreichen. 865km am Stück, fast alles auf der A7. Aber schon seit 4 Uhr früh auf den Beinen. Dass ich den damals wiedermal nur einspurig befahrbaren Pfändertunnel ohne sekundenschlaf-bedingten Frontalcrash überlebt habe, wundert mich heute noch. Genau das sind die Erlebnisse, von denen man später, also jetzt, erzählen kann.

Now for something completely different. Ich hatte mal eine Phase, da dachte ich, Autofahren würd mich nimmer freuen. Fliegen wäre spannender. War es auch, aber ich bin dann recht schnell drauf gekommen, dass mir im Flugzeug etwas ganz Entscheidendes fehlt. Der Asphalt unter den Rädern. Und so hab ich das Projekt „Flugschein“ auf Eis gelegt. Ob ich es wieder auftaue und ihn doch noch mache? Sag niemals nie…

Kurzurlaub am Balaton, wie 1991. Zwei Nissans der 80er, ein Sunny Touring und ein Prairie M10, machen sich auf, den Plattensee zu erkunden. Und einen sehr einsamen Sunny-Freak aus Ostungarn zu treffen, der auch vor Ort ist. Zwei unterhaltsame Tage voller neuer Begegnungen, spannender Reiseabenteuer und einer Erkenntnis – Der Balaton sieht mich regelmäßig wieder. Wenn auch nicht mehr mit dem Prairie M10. Aber das wir´s durchgezogen haben, das war gut!

L

Veröffentlicht von Lukas

Mit Herz und Hirn - immer hinterm Lenkrad und am Puls der Straße.

Hinterlasse einen Kommentar