Japan-Oldies.at auf der Oldtimer-Messe in Tulln 2024

Was für ein Wochenende. Anstrengend, spaßig, herausfordernd, unterhaltsam, stressig, beglückend. Und all das, obwohl es zwischenzeitlich den Anschein hat, ein Fiasko zu werden. Ein Erlebnisbericht.

Nach dem letzten Auftritt der Japan-Oldies-Gruppe auf Österreichs größter und wichtigster Oldtimermesse in Tulln 2018 war es lange Zeit ruhig. Aber heuer musste es wieder sein, es hilft ja nichts. Und es geht auch um nichts, da wir weder Clubbeiträge, noch freiwillige Spenden-Erlöse oder sonstige finanzielle Vorteile aus dem Messeauftritt lukrieren wollen. Anfangs gibt´s die großen Pläne und Konzepte, von wegen „Unterschiedliche japanische Modelle mit heurigem Jubiläum“ oder „Ein Mottostand zu einem besonderen Ereignis in der Geschichte einer Marke“. Auch von Kooperationen mit anderen Messeteilnehmern oder Ersatzteil-Anbietern ist erst die Rede. Im Vorfeld plant sich immer alles leicht, reden ganz viele g´schaftig mit.

Als die Messe dann immer näher kommt, wird den Leuten aber bewusst, dass sie ja eigentlich noch ein richtiges Leben haben. Mit einem Job, der sie einspannt. Mit einer Familie, die viel Aufmerksamkeit und Zeit braucht. Mit eigenen Kindern, deren Erziehung fordernd ist. Und all das trägt dazu bei, dass „unwichtige Dinge“ wie der Stand auf der Messe in Tulln in den Hintergrund treten müssen. Wir haben schon gelernt – Es geht ja eigentlich auch um nichts. Also soll es kein demokratischer Prozess und keine Kooperation werden, sondern ein Stand, so schlank wie nur möglich. Und warum es eine gute Idee ist, sich nur auf sich selbst zu verlassen, zeigt sich am Donnerstag vor der Messe, als der Besitzer des zweiten geplanten Fahrzeugs wetterbedingt absagt. Am Freitag solls regnen, da holt er seinen Daihatsu-Geländewagen doch nicht raus…

Ja, die dreistündige Anreise durch die Nördlichen Kalkalpen übers Preiner Gscheid und das Höllental im strömenden Regen bei einstelligen Temperaturen ist nicht immer ein Spaß. Als dann auch noch der Fahrer-Scheibenwischer bricht, sackt die Motivation kurz in den Keller. Aber weil wir, mein Oldtimer Markt Österreich Fotograf Roman und Ich, uns nur auf uns selbst verlassen haben, steht der Stand am Freitag Abend. Mit perfekt geputztem Fahrzeug und einer gemütlichen Sitzecke samt Perserteppich. Kein mühsames Herumtelefonieren, keine Absprachen, die eh nicht halten, weil Befindlichkeiten dazwischengrätschen. Keine Spur mehr von anfänglichen Gedanken, es könnte mit einem Auto zu leer sein, es könnte armselig wirken oder gar Enttäuschungen wecken.

Und auch die folgenden zwei Tage gibt´s keinerlei Zweifel mehr an dem Erfolg der „Mission Tulln 2024“. Die Supra, die uns dankenswerterweise von meinem Vater zur Verfügung gestellt wurde, macht einen perfekten Job als Blickfang für die Japan-Oldies.at-Gruppe. Wird oft fotografiert, sorgt für spannende, interessante und manchmal auch mühsame Gespräche. Kaum jemand kann glauben, dass sie bereits 37 Jahre alt ist. Fast alle sind ob ihres Ausstattungsumfangs mit Klimaautomatik, ABS, Tempomat und elektrischen Sitzen beeindruckt. Und definitiv jeder vom unrestaurierten Original-Zustand fasziniert.

Nach einem tollen Wochenende auf der Messe in Tulln gilt es ein Resümee zu ziehen. So müde wie nach der Rückkehr nach Hause am Sonntag Abend war ich schon lange nicht mehr. Eine nennenswerte Zahl neuer Mitglieder für die Gruppe hat es auch nicht gebracht. Und natürlich hat es ein paar hundert Euro gekostet, die ich aus meiner Tasche finanziert habe.

Aber es war ein wertvoller Beitrag, um die Japan-Oldies-Szene auch für Außenstehende noch sichtbarer zu machen. Um Leute kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen. Heute sagt man wohl „networking“ dazu.

L

Veröffentlicht von Lukas

Mit Herz und Hirn - immer hinterm Lenkrad und am Puls der Straße.

Ein Kommentar zu “Japan-Oldies.at auf der Oldtimer-Messe in Tulln 2024

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